Bye, bye Cookie

 

21.06.

2016

 

Ja das hier ist primär ein Foodblog in dem es rund ums Essen geht. Aber es ist eben auch ein persönlicher Blog in dem auch Dinge aus meinem Alltag Platz finden. Und genau um ein so persönliches Ding geht es in meinem heutigen Post.

Ich möchte mich an dieser Stelle von meiner Katze verabschieden. Meine treue Weggefährtin, die 16 Jahre lang an meiner Seite war musste letzte Woche den Weg aller Dinge gehen und mich verlassen.

Wenn Ihr so wollt, ist das hier ein Nachruf auf meine geliebte Coco (von mir meist Cookie genannt).

im Folgenden möchte ich nur kurz ein bisschen über sie erzählen und wie die letzten Tage für sie und uns so waren...

 

Coco

 

Coco kam zu mir, kurz nachdem ich in meine erste eigene Wohnung gezogen bin. Mir war immer schon klar, dass ich zum Leben eine Katze brauche und so war sie eine meiner ersten "Anschaffungen".

Sie wurde mir damals von einer Frau vermittelt, die auf dem Lande unerwünschte Bauernhofkatzen eingesammelt und entsprechend in liebevolle Hände weitervermittelt hat.

 

Ich habe sie mir damals aus diversen anderen Katzen ausgewählt, weil sie die einzige Katze dort war, die einfach nur ganz ruhig und schüchtern in einer Ecke saß und genau deswegen war sie mir aufgefallen.

Schon von Anfang an hatte ich so meine Sorgen mit ihr. Sie war immer schon kränklich, hatte Katzenschnupfen und hat sich mehrfach täglich übergeben. Diverse Tierarztbesuche (die ich damals noch in Raten abzahlen musste, weil mein mickriges Gehalt dafür nicht gereicht hat) haben keinen Befund gebracht, warum das so war. Ich habe dann alle möglichen Futtersorten durchprobiert und nach zwei Jahren "Drama" hatte ich dann endlich etwas gefunden, mit dem es dann keine Probleme mehr gab.

Ab da gab es mit Coco soweit keine gesundheitlichen Probleme mehr, wobei ich anfangs immer dachte: "Die wird eh nicht alt."

 

Coco

 

Nach dem ersten Umzug konnte Coco dann auch endlich zum Freigänger werden und war das bis zum letzten Tag. Ich weiß, dass viele Menschen dagegen sind, Katzen raus zu lassen - rein zum Schutz von Vögeln und Co...aber dem kann ich mich nicht anschließen. Katzen müssen raus, das ist meine Meinung und dazu stehe ich. Für mich war das oft sehr nervenaufreibend, da Coco durchaus auch öfter mal über mehrere Tage verschwunden war (bevorzugt dann, wenn wir im Urlaub waren bzw. wieder zurück kamen...vermutlich aus Protest, dass wir sie allein gelassen haben...).

Auch im Tierheim musste ich sie mal abholen, da irgendwer in der Nachbarschaft wohl meinte, sie gehöre niemandem.

Einen Ausflug über die stark befahrene Hauptstraße hier hat sie zum Glück auch überstanden und ich war froh, als mich nach Tagen jemand anrief und meinte, da sitzt eine Katze im Garten, die wohl nicht mehr nach Hause findet...

 

Coco

 

Ich habe mit Coco im Laufe der Jahre viel erlebt. Mehrere Umzüge hat sie mitgemacht, verschiedene Beziehungen (Liebschaften, Freundschaften und Co) miterlebt...Jobwechsel, Krisen, Hochs, Tiefs, Hochzeit, Kinder...all diese großen und kleinen Veränderungen in meinem Leben die es eben so gab und sie war immer mit dabei. So gesehen war sie die einzige Konstante in meinem Leben und das so lange wie bisher sonst nichts.

 

Seit gut einem Jahr wussten wir, dass sie schwer nierenkrank war und es war klar, dass sie nicht mehr ewig zu leben haben würde. Aber sie hat noch verhältnismäßig lange durchgehalten, da sie einfach schon immer ein kleiner Kämpfer war.
Vorteil daran war, dass ich viel Zeit hatte mich auf den Tag der Tage vor zu bereiten.

 

Vor einer Woche ging es dann plötzlich rapide bergab. Sie war schon seit einer Weile sehr mager aber vor zwei Wochen ging es noch weiter runter so dass letztlich gar nichts mehr an ihr dran war.

Das Laufen fiel ihr dann schwerer und so weiter.

Am Montag fragte ich dann unsere Tierärztin, ob sie mal vorbei kommen möge um sich ein Bild zu machen. Ich wollte einfach abklären, ob es nun wirklich an der Zeit ist, oder ob es zufällig vielleicht doch einen anderen Grund haben könnte, warum es ihr nicht mehr so gut ging.

Doch schon zwei Tage später war mir klar, dass es keinen anderen Grund gab. Ich sprach nochmal mit der Ärztin und sagte ihr, dass wohl die Zeit des Abschieds gekommen sei und sie entsprechend dafür alles erforderliche mitbringen solle. Für mich war klar, dass ich das alles zuhause durchstehen wollte um die Katze in ihren letzten Stunden nicht mit einem Besuch in einer Tierarztpraxis unnötig zu stressen.

 

Am Donnerstagabend hätte es dann soweit sein sollen, doch Coco hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie wollte unbedingt raus! Eigentlich konnte sie kaum mehr laufen, aber sie hat mit all ihrer verbliebenen Kraft versucht, aus der verschlossenen Katzenklappe zu klettern.

Ich habe es dann nicht über mich gebracht sie eingesperrt zu lassen, also ließ ich sie gehen.

Natürlich war sie dann weg und tauchte bis zum Abend nicht mehr auf, also musste ich der Tierärztin absagen.

 

Coco

 

Abends wurde sie dann von Nachbarn entdeckt und ich konnte sie nach Hause holen. Bis dahin hatte ich schon Angst, dass sie sich selber ein Plätzchen zum sterben gesucht haben könnte...

 

Ab da war es dann aber auch vorbei. Sie konnte nicht mehr aufstehen und wollte auch absolut nichts mehr fressen. In ihren Augen habe ich zwar noch Lebenswillen gesehen, aber der Körper versagte einfach.

 

Am nächsten Tag am frühen Nachmittag war dann der Termin mit der Tierärztin.

Coco schlief die letzte Nacht bei uns im Bett...auch ihr allseits bekanntes Schnurren konnte ich noch ein letztes Mal hören, wenn auch deutlich schwächer als gewohnt.

Aufgestanden ist sie aber nicht mehr. Erst am nächsten Tag mittags hat sie einen allerletzten Versuch gemacht auf zu stehen. Man hat genau gesehen, dass der Lebenswille noch einmal aufgeflammt war. Aber es ging nichts mehr. Aufstehen unmöglich. Sie hat dann kurz richtig gejammert, so wie ich es von ihr noch nie gehört hatte und ich glaube in diesem Moment hat sie selber begriffen, dass es nun vorbei ist.

10 Minuten später kam dann zum Glück die Ärztin.

 

Der Abschied war schrecklich und schön zugleich. Die ganze Familie war mit dabei und jeder konnte sie nochmal ausgiebig streicheln.

Mit etwas Hilfe durch die Ärztin ist Coco friedlich in unserer Mitte eingeschlafen.

 

Coco

 

Es war ein perfektes und langes Katzenleben mit einem "glücklichen" Ende. So traurig so ein Abschied ist, aber besser hätte es nicht ablaufen können.

 

Nun hat sie ein Plätzchen im Garten, dort wo sie sonst auch immer am liebsten lag und jeden Tag, wenn ich aus dem Fenster sehe, denke ich an sie und an die vielen schönen Jahre.

 

Coco

 

Wir werden jetzt natürlich immer wieder gefragt, ob wir uns eine neue Katzen holen wollen und zum ersten Mal in meinem Leben sage ich klar nein! Wir haben ja noch den dicken Nacho, der der beste Familienkater ist, den man sich wünschen kann und ich möchte nun meine Aufmerksamkeit ganz ihm widmen können. Mit Kindern, Beruf, Haushalt, Garten, Fischen, und, und, und hat man so viele Verpflichtungen, dass einfach irgendwann irgendwas oder irgendwer "hinten runter fällt". Das möchte ich vermeiden und mir deshalb nicht wieder neue Verantwortung "aufhalsen".

Im Moment ist alles gut so wie es ist...aber wer weiß schon was die Zukunft bringt ;-)

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